Thaki – Digitale Schule für Vertriebene im Libanon

Thaki – Digitale Schule für Vertriebene im Libanon

Photo credit: ©Thaki

Thaki bestückt gespendete Laptops mit kindgerechter, offline-tauglicher EdTech Software und ermöglicht Kindern von geflüchteten Familien im Libanon Schulbildung.

Das Land mit der größten Zahl an geflüchteten Menschen

Der Libanon selbst ist mit ca 5,5 Millionen Einwohnern ein kleines Land. Umso erstaunlicher, wie groß die Zahl der geflüchteten Menschen ist, die der Libanon aufgenommen hat – allein 1,5 Millionen Menschen seit Aufbruch des Syrienkonflikt 2011. Pro Kopf ist das mehr als jedes andere Land der Welt.

Dabei leidet das Land noch unter älteren Flüchtlingswellen, die teilweise sehr weit zurückliegen, aber immer noch nicht gelöst sind.  So ist bis heute unklar, welche Perspektive den Menschen, die mit der Gründung Israels 1948 sowie dem Sechstagekrieg 1967 aus Palästina in den Libanon gekommen sind – mit ihren Nachkommen geschätzt etwa 450,000 – gegeben werden kann. Sie gelten bis heute als staatenlose palästinensische Flüchtlinge mit eingeschränkten Rechten und ohne Zugang zum Schulsystem. Und seit dem Raketenbeschuss durch die israelischen Streitkräfte auf libanesisches Gebiet ist mehr als ein Viertel der libanesischen Bevölkerung auf der Flucht. 

Rudayna Abdo kennt die Hintergründe aus ihrer eigenen Familie. Sie selbst hatte Glück und konnte in den USA und Kanada studieren und eine internationale Karriere als Stadtplanerin starten. Mit Beginn des Syrienkonflikts hat sie diese um 180 Grad gedreht und die gemeinnützige Organisation Thaki gegründet. Das Ziel: Kinder und Jugendliche von geflüchteten Familien im Libanon und weiteren Ländern des Nahen Ostens zu stärken, indem sie Zugang zu Bildung bekommen. Denn sie sind die Hauptleidtragenden der Konflikte und ohne Schulbildung für Jugendliche in Flüchtlingscamps oder Staatenlose wird sich die Situation für sie auch in Zukunft nicht verbessern.

Thaki entwickelt innovative Bildungspatenschaften, basierend auf gespendeter Hardware

Das Modell funktioniert wie folgt: Unternehmen spenden ihre gebrauchten IT-Geräte, meist Laptops. Thaki bestückt diese mit unterhaltsamen, interaktiven Lerninhalten, die speziell für die Zielgruppen entwickelt werden. Ein besonderes Augenmerk liegt auf der Stärkung der psycho-sozialen Gesundheit von Kindern und Jugendlichen. Denn viele von ihnen sind traumatisiert. Thaki gibt die Geräte weiter an Bildungspartner im Nahen Osten, die mit Kindern von geflüchteten Familien arbeiten. Mit der vorinstallierten Edtech Software löst Thaki das Problem, dass es vor Ort meist kein Internet gibt. Die Programme funktionieren daher auch offline.

Thaki konnte bereits mehr als 6.000 Laptops bereitstellen und damit mehr als 33.000 Kinder und Jugendlichen erreichen. Die Pläne für die Zukunft sind ambitioniert. So soll das Angebot durch Programme für Smartphones erweitert werden. Auch ist der Wunsch, das Programm auf den Gazastreifen auszudehnen, wo die Not am größten ist.

 

Projektbewertung

😀 1. PEOPLE 87%
Welche positive Wirkung erzielt das Projekt für die jeweilige Zielgruppe sowie auf die Gesellschaft insgesamt?
🌍 2. PLANET 73%
Inwieweit schützt das Projekt unseren Planeten und schont natürliche Ressourcen?
🚀 3. GAMECHANGER 80%
Wieviel Power hat das Projekt, Veränderungsprozesse anzustoßen? Wie visionär ist die Idee?
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Beitrag zu den 17 Zielen

Hochwertige Bildung

Zielgruppengerechte Lernprogramme für Flüchtlingskinder

Frieden, Gerechtigkeit und starke Institutionen

Stärkung der Bildungslandschaft in Krisengebieten

Partnerschaften zur Erreichung der Ziele

Aufbau von Partnerschaften im Bildungsbereich dort, wo der Staat keine Lösung bietet.

Geschlechtergleichheit

Zugang zu Bildung insbesondere auch für Mädchen

Nachhaltige/r Konsum und Produktion

Aufbereitung von gespendeten Laptops verlängern die Nutzungsdauer

Video

 

Bilder

©Thaki / Theirworld, Adrian Hartrick