Bild: © David Brazier
Wild gesammelte Baobabfrüchte als neue Einkommensquelle, die Frauen stärkt und ein Bewusstsein für gesunde Ernährung schafft.
Der Baobab, bei uns auch Affenbrotbaum genannt, ist eine ganz besondere Spezies, die im Afrika südlich der Sahara heimisch ist. Genau genommen ist der Affenbrotbaum gar kein Baum im botanischen Sinne, sondern eine gewaltige Sukkulente, verwandt mit den Kakteen. Daher rührt sein charakteristisches Aussehen. Denn der “Stamm” ist ungewöhnlich dick und speichert Wasser. Der Baobab wächst in sehr trockenen Regionen, in denen sich andere Bäume mit den Lebensbedingungen schwer tun.
Kein Affenfutter
Seine Frucht wurde in der Vergangenheit von den meisten Menschen vor Ort kaum wahrgenommen und galt als Affenfutter, das die bei den Bauern unbeliebten Paviane fressen. Zu Unrecht, denn in mehrerer Hinsicht handelt es sich um eine “Superfrucht”, deren Potenzial unter anderem dank des Einsatzes der African Baobab Alliance neu erkannt wurde.
Die Frucht eignet sich prima für die vegane Küche (z.B. als Ersatz für Ei beim Backen sowie als Grundlage für Smoothies), ist fruchtig-säuerlich, hat weitaus mehr Vitamin C als eine Zitrone und bringt etliche natürliche Mineralstoffe wie Potassium oder Kalzium auf den Tisch. Gehandelt wird Baobab in Form eines weißlichen, baumwollfarbigen Pulvers, das nicht nur appetitlich aussieht, sondern auch gut schmeckt. Ein Vorteil, den bei Weitem nicht alle bei uns gehypten Superfoods haben.
Der sonderbare Baum verhilft Menschen aus der Armut
Die African Baobab Alliance hilft, einen Markt zu schaffen, den es bisher nicht gab und der insbesondere Familien in Dürregebieten eine neue Einkommensquelle verschafft. Denn die Bäume lassen sich nicht als Plantage kultivieren: Ein Baobab benötigt 75 (!) Jahre, bis er erstmals Früchte trägt. Baobab-Pulver, das gehandelt wird, stammt daher immer aus wild gesammelten Früchten.
Die African Baobab Alliance hat sich ehrgeizige Ziele gesetzt, die bis 2030 erreicht werden sollen:
- Stärkung von Frauen: Über eine Million Frauen im ländlichen Afrika sollen von der Ernte und dem Verkauf der Baobab-Früchte profitieren.
- Wälder für künftige Generationen: Erhaltung und Bewirtschaftung von 10 Millionen Hektar Baobab-Wald in Afrika.
- Aktiver Klimaschutz: Bindung von 300 Millionen Tonnen Kohlenstoff pro Jahr in aktiv bewirtschafteten Baobab-Wäldern.
- Inklusives Wachstum: Mehr als eine Milliarde Dollar Wertschöpfung, die den Ländern im südlichen Afrika zugute kommt.
Kaum Ernteverluste
Die Herstellung von Baobab-Pulver ist verblüffend einfach und effektiv: Die Dorfbewohner sammeln die auf den Boden gefallenen Früchte in der freien Natur. Die dicke Schale schützt den Inhalt sorgsam, auch über einen längeren Zeitraum. Das weißliche, im Inneren der Frucht bereits getrocknete Fruchtfleisch muss lediglich zu Pulver zerstampft und verpackt werden. Vielerorts in Afrika bereitet die Trocknung und Lagerung landwirtschaftlicher Produkte große Probleme und führt zu enormen Ernteverlusten. Nicht so bei Baobab: Die Mutter Natur stellt das wertvolle Pulver nahezu gebrauchsfertig bereit.
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Beitrag zu den 17 Zielen
Keine Armut
Bekämpfung von Armut in ländlichen Regionen im südlichen Afrika
Gesundheit und Wohlergehen
Gesündere Ernährung bei den beteiligten Familien, aber auch in den Exportländern
Leben an Land
Schutz und Regenerierung der natürlichen Baobabwälder
Menschenwürdige Arbeit und Wachstum
Schaffung von neuen Arbeitsplätzen durch das Sammeln und Verarbeiten der Baobabfrüchte
Geschlechtergleichheit
Die überwiegende Mehrheit der Baobab Sammler:innen sind Frauen
Nachhaltige/r Konsum und Produktion
Die Baobabfrucht wird vollständig organisch und pestizidfrei verarbeitet
Maßnahmen zum Klimaschutz
Baobab Bäume als CO2 Senke
Kein Hunger
Bessere Versorgung mit wichtigen Vitaminen und Mineralstoffen
Video
Bilder
Bilder: © David Brazier