„Business as usual ist nicht gut genug, um die heutigen Herausforderungen zu lösen.“ — Interview mit Jeroen de Lange

©100WEEKS

Jeroen de Lange hat die Non-Profit 100WEEKS gegründet, um den Kreislauf der Armut zu durchbrechen. Das Erfolgsrezept sind bedingungslose Geldtransfers und Coachings für Frauen.

Als Diplomat bei der Weltbank hat der Niederländer, Jeroen de Lange, viele Projekte in der Entwicklungszusammenarbeit kennengelernt, die effektiver hätten sein können. Er hat daher nach einem neuen Ansatz gesucht, um Menschen zu helfen, sich aus eigener Kraft aus extremer Armut zu befreien. Das innovative Programm der von ihm gegründeten Non-Profit-Organisation 100WEEKS konzentriert sich auf die Frauen innerhalb der Dorfgemeinschaft, denn sie können eine bessere Zukunft für ihre Familien schaffen, wenn sie nur die Chance dazu haben und über die finanziellen Mittel verfügen.

 

Welches Problem löst ihr mit 100WEEKS? Warum braucht es dafür genau eure Lösung?

Wir bekämpfen die extreme Armut, indem wir den Menschen vertrauen, die sie am besten kennen: Wir geben ihnen bedingungslos Geld + eine Ausbildung. 

Was hast du gemacht, bevor du das aktuelle Projekt/Unternehmen gestartet hast?

Ich war Diplomat und Wirtschaftswissenschaftler bei der Weltbank.

Was oder wer hat dich dazu bewegt, Sozialunternehmer:in zu werden?

Business as usual ist nicht gut genug, um die heutigen Herausforderungen zu lösen. Wir brauchen radikale Neuausrichtungen und Innovationen. Aus diesem Grund habe ich 100WEEKS gegründet.

Welche eurer Erfolge sind dir besonders in Erinnerung geblieben?

80 % der Frauen, die unser Programm absolvieren, konnten sich aus der Armut befreien.

Gab es Momente, die besonders herausfordernd waren und was habt ihr daraus gelernt?

Der Aufbau einer IT-Plattform war eine viel größere Herausforderung als ich erwartet hatte. Die erfolgreiche Umsetzung unseres Programms erforderte ein wirklich tiefes Verständnis der lokalen und nationalen politischen Wirtschaft.

© Jeroen de Lange | 100WEEKS

„Business as usual ist nicht gut genug, um die heutigen Herausforderungen zu lösen. Wir brauchen radikale Neuausrichtungen und Innovationen.“
— Jeroen de Lange, Co-Gründer

Wohin soll die Reise in Zukunft gehen und was sind die nächsten großen Ziele?

Wir wollen DER Partner für die Umsetzung von Bargeld- und Ausbildungsprogrammen in exponentiellem Umfang für alle Menschen werden, die in Armut leben, überall und jederzeit.

Was hättest du gerne gewusst, bevor ihr euer Projekt/Unternehmen gestartet habt? Welchen Rat würdest du anderen mit auf den Weg geben?

Erst wer, dann was – die wirklich richtigen Leute finden, vorsichtig einstellen, schnell entlassen.

Welchen Podcast hörst du regelmäßig? Welches Buch ist für dich persönlich ein absolutes Must-read?

„Exponential Organizations: Why new organizations are ten times better, faster, cheaper than yours (and what to do about it)“ von Salim Ismail et al.

Was sind deine Tipps für den Alltag, um Gutes zu tun? Und wo fällt es dir vielleicht eher schwer, nachhaltig zu leben?

Mit dem Fahrrad zur Arbeit! Ich möchte mich mehr darauf konzentrieren, nur noch Kleidung aus zweiter Hand zu kaufen.

Welche Organisation bzw. welches Start-up beeindruckt dich besonders und ist für dich ein wahres Vorbild?

De Groene Grachten, ein soziales Unternehmen, das alte Häuser in Amsterdam nachhaltig gestaltet.

Ergänze diesen Satz: Die Welt braucht mehr…

… Menschen, die weniger Dinge wollen.

Gibt es etwas, was du unbedingt noch sagen willst?

Macht weiter, es braucht Zeit und Ausdauer, um etwas Neues aufzubauen!

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