The Generation Forest – Regenwälder gegen den Klimawandel

The Generation Forest – Regenwälder gegen den Klimawandel

Über die Genossenschaft kann sich jeder einen eigenen Klimaschutzwald aufbauen

Wäre es nicht schön, wenn jeder von uns ein Stück eigenen Wald besäße, der über sein Wachstum jedes Jahr auf’s Neue CO2 bindet und so unseren CO2 Fußabdruck reduziert? Ein Wald mit heimischen Baumarten und einer artenreichen Tierwelt. Ein Wald, der nachhaltig genutzt und aus dem Verkauf von Holz sich finanziell selbst trägt?

Die Hamburger Genossenschaft „The Generation Forest“ macht genau das. Sie ermöglicht es uns allen, mit einem überschaubaren Betrag Mitglied und so Miteigentümer der Wälder zu werden, die mit dem Genossenschaftskapital aufgeforstet werden. Die Idee an sich ist nicht neu. Waldgenossenschaften gibt es in Deutschland schon seit über 300 Jahren. Ihre Umsetzung über die The Generation Forest Genossenschaft ist jedoch einzigartig. Anders als klassische Waldgenossenschaften ist The Generation Forest offen alle; jeder kann Mitglied werden. Und zweitens setzt sie auf maximalen Klimaschutz. 14 Tonnen pro Jahr pro Hektar erreicht sie mit ihrem leistungsfähigen Forstmodell. Dies ist mehr als der durchschnittliche Verbrauch pro Kopf in Deutschland. Der liegt bei etwa 11 Tonnen.

Die Wälder werden dort gepflanzt, wo sie am meisten CO2 binden

Um dieses Ziel zu erreichen, forsten die Hamburger dort auf, wo Wälder am besten wachsen – in den Tropen. Das Pflanzenwachstum beträgt dort etwa das Vierfache als bei uns in den gemäßigten Breiten. Und mit dem Pflanzenwachstum die Menge an CO2, die aus der Atmosphäre gebunden wird sowie das Volumen an Holz, das später einmal verkauft werden soll.

Das Projekt profitiert von der über 25-jährigen Expertise mit tropischer Forstwirtschaft von Iliana Armien und ihrem Weggefährten Andreas Eke, der für die Umsetzung der Vision einer neuen – über Generationen hinweg nachhaltigen – tropischen Forstwirtschaft kürzlich als Ashoka Fellow aufgenommen wurde.

 

Bild: The Generation Forest

Ein Generationenwald ähnelt nach einigen Jahren einem natürlichen Regenwald,
hat aber eine höhere Dichte an Werthölzern.

 

Ein Paradigmenwechsel für die tropische Forstwirtschaft

Die The Generation Forest Genossenschaft hat ein vollkommen neues Modell der tropischen Forstwirtschaft entwickelt. Ihr Kern: Sie adaptiert das Modell einer nachhaltigen Forstwirtschaft, wie wir es aus Europa kennen, für die Tropen. So pflanzt die Genossenschaft Mischwälder, in denen eine überschaubare Anzahl heimischer Baumarten dominiert. Statt Fichte, Eiche oder Buche sind es dann beispielsweise Tigerholz, Rosa Trompetenbaum oder Rosenholz – Baumarten, die in Panama als einem der Biodiversität Hotspots der Welt heimisch sind. Da die einzelnen Baumarten unterschiedlich schnell wachsen, wird Holz selektiv geerntet, immer wenn ein einzelner Baum reif ist. In den durch die Durchforstung entstehenden Baumlücken wachsen weitere Bäume nach, die entweder gezielt gepflanzt oder durch natürliche Verjüngung von alleine wachsen. So entsteht ein bunter Wald mit mehreren Stockwerken an Pflanzen mit hoher Nutzholzdichte.

Was uns logisch erscheint, ist für die Tropen revolutionär. Denn dort werden entweder Naturwälder, in denen aufgrund der hohen biologischen Vielfalt nur ganz vereinzelt nutzbare Werthölzer stehen, bewirtschaftet. Dies ist ziemlich ineffizient und nur bedingt nachhaltig. Oder aber es werden Bäume in Plantagen aufgezogen in einer quasi industriellen Produktion, z.B. Eukalyptus oder Teak. Die Monokulturen werden dann je nach Baumart in 15 bis 25 Jahren kahlgeschlagen und die Investoren ausbezahlt. Nach mehreren Zyklen ist dann der Boden ausgelaugt, die Fläche vernichtet.

 

Bild: The Generation Forest
Die Genossenschaft forstet insbesondere dort auf,
wo bestehende Restwälder miteinander verbunden werden können.

 

Soziales Unternehmertum in all seinen Dimensionen

Die Genossenschaft arbeitet als ein Social Business, das für die Natur und die Menschen vor Ort da ist. So helfen die Wälder nicht nur, Biodiversität zu schützen und Böden und Wasserspeicher zu regenerieren. Die langfristig angelegte Pflege der Wälder schafft Jobs in Regionen, in denen es sonst kaum Einkommensmöglichkeiten gibt. Und diese zu fairen Bedingungen, mit Sozialversicherung und Weiterbildungsmöglichkeiten, im tropischen Forstsektor sonst weniger üblich.

Etliche Mitarbeiter*innen sind Wanderarbeiter, die zu indigenen Bevölkerungsgruppen gehören, denen der panamaische Staat bestimmte Reservate zugewiesen hat. Die Genossenschaft engagiert sich, indem sie die Mitarbeitenden aus diesen Regionen schult und dabei unterstützt, in ihren Heimatgemeinden selbst Aufforstungen zu beginnen.

 

Bild: The Generation Forest
Die Wälder werden durch die Genossenschaft fortlaufend gepflegt.
In der Mitte: Mitgründern Iliana Armien. 

Das Modell ist auch ökonomisch schlüssig

Trotzt der sozialen Mission arbeitet die Genossenschaft nach einem klarem wirtschaftlichen Plan. Die Genossenschaft rechnet mit einer Rendite, die über denen deutscher Waldbeteiligungen liegt. Denn obwohl die Genossenschaft auf Flächen arbeitet, die unter der Vorbewirtschaftung gelitten haben, kompensiert das enorme Pflanzenwachstum in den Tropen vieles. Die Genossenschaft rechnet mit einer langfristigen Rendite von 4,5% pro Jahr.

Da die Bäume bereits an Wert gewinnen, solange noch kein Baum gefällt und das Holz verkauft wird, wird der Ausgabepreis der Genossenschaftsanteile durch die Mitgliedsversammlung jährlich leicht erhöht. Dieser Wertzuwachs käme auch jemanden zugute, der seinen Anteil wieder verkaufen möchte. Von dem Modell profitieren letztlich alle, die Natur, die Menschen vor Ort und die Mitglieder in der Genossenschaft.

 

Anmerkung

Die Genossenschaft mag der eine oder andere unter einem anderen Namen kennen. Sie wurde 2016 als Projekt im Social Innovation Lab in Hamburg unter dem Namen Waldmenschen e.G. gegründet. Mit der Umbenennung wird ihr einzigartiges Forstkonzept des Generationenwaldes auch im Namen verankert.

The Generation Forest’s Beitrag zu den 17 Zielen

Leben an Land

Regenerierung tropischer Wälder, Erhalt der Biodiversität, Schutz vor Bodenerosion

Maßnahmen zum Klimaschutz

Absorption und Speicherung von ca 14 Tonnen CO2 aus der Atmosphäre pro Hektar pro Jahr

Menschenwürdige Arbeit und Wirtschaftswachstum

Schaffung von fair bezahlten Arbeitsplätzen im dünn besiedelten ländlichen Raum, mit Ausbildungsmöglichkeiten und Sozialversicherung

Nachhaltiger Konsum und Produktion

Transformation der Holzindustrie in eine Branche, die dem Schutz tropischer Regenwälder dient

Projektbewertung

Die vollständige Projektbewertung kannst du hier anschauen:

Magazin

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