Kampagne zur UEFA EURO 2024: Aufforstung von Regenwald so groß wie Fußballfelder
Wir kennen das Generation Forest-Projekt vor Ort in Panama. Ein guter Grund, die aktuelle Kampagne zur EURO 2024 zu unterstützen!
Fußball ist für viele Menschen die tollste Sache der Welt. Eigentlich schade, dass sich Fußballfelder als Bezugsgröße etabliert haben, wenn es um die Messung der Zerstörung von Regenwäldern geht. Nach Schätzung von National Geographic verursacht unser Konsum von Palmöl, Kaffee und Fleisch einen Verlust in einer Größenordnung von 1000 Fußballfeldern täglich.
Diesen Konflikt möchte die noch junge Stiftung Generation Forest aus Hamburg ein Stück weit auflösen. Passend zur Fußball-Europameisterschaft in Deutschland hat sie eine Spendenkampagne gestartet, bei der jeder Fußball-Fan auf spielerische Weise ein Stück Regenwald zurückholen kann – in Größe des Mittelkreises, des Strafraums oder gleich eines halben Spielfeldes. Flächen, die dann in Zentralamerika neu aufgeforstet werden.
Das Modell lädt zu Kreativität ein. Warum nicht im Freundeskreis ein esoziales EM-Tippspiel starten und die Wetteinsätze der Generation Forest Stiftung spenden? Die Möglichkeiten sind so bunt wie die Meisterschaft selbst.
Spende oder Investment? – Beides.
Die Aufforstung der Flächen erfolgt über die gleichnamige Hamburger Genossenschaft, an der wir über unsere gemeinnützige Stiftung selbst auch beteiligt sind.
Das Konzept überzeugt uns: Die Genossenschaft übernimmt brachliegende Flächen in Panama, die nicht mehr bewohnt sind. Solche Flächen gibt es en masse. Denn viel Regenwald wurde abgeholzt, um Rinderzucht zu betreiben. Auf Dauer ist dies kein lukratives Geschäft. Denn in den Tropen laugen die Böden meist schnell aus und der Regen schwemmt die letzte Erde davon. Von alleine erholen sich diese Flächen nicht. Es bedarf daher einer aktiven Aufforstung oder – bei gestrüppartigen Sekundärwäldern – einer gezielten Anreicherung mit heimischen Baumarten, um abwechslungsreiche, natürliche Ökosysteme zu schaffen, die Lebensräume für seltene Tiere und Pflanzen bieten. Die Setzlinge bezieht die Genossenschaft über eine Partnerschaft mit einer indigenen Community, die in bestehenden Wäldern Saatgut sammelt und in einer neu geschaffenen Baumschule züchtet.
Damit der Wald auch noch in 100 Jahren gepflegt und geschützt werden kann, sieht das Konzept vor, später einzelne Bäume zu fällen und das Holz zu verkaufen, ohne jedoch dadurch das durchgängige Blätterdach zu verlieren. So entstehen Einnahmen, mit denen das Forst-Team vor Ort bezahlt, die Wälder vor Feuer oder illegalem Holzeinschlag geschützt und lokale Baumschulen vor Ort aufgebaut werden, um weitere Wälder zu pflanzen. Denn die Einnahmen, die an die Generation Forest Stiftung zurückfließen, sollen einmal dazu dienen, noch mehr Regenwald wiederherzustellen. So wird aus der Spende langfristig ein Investment in unseren Planeten.
Regenwald dauerhaft schützen ohne Fußball? Geht auch direkt über die Genossenschaft
An der Genossenschaft könnt ihr euch übrigens auch direkt beteiligen, losgelöst von der Fußball-EM. Mit mehr als 7000 Mitgliedern ist die The Generation Forest e.G. schon heute die größte deutsche Waldgenossenschaft.
Jeder Genossenschaftsanteil entspricht dabei etwa 500 Quadratmeter Wald, der etwa eine Tonne CO2 pro Jahr speichert, und zwar jedes Jahr erneut auf sehr lange Sicht. Ein Anteil kostet aktuell etwa 1.500 Euro. Der Preis erhöht sich in der Regel um 4.5% pro Jahr. Dies entspricht dem geschätzten Wertzuwachs der Bäume. Die Spende zur EM hat vor allem den Vorteil, dass sie leicht und schnell umsetzbar ist, auch mit kleinen Beträgen.
Gewusst? – Die UEFA unterstütz Klimaprojekte lokaler Fußballvereine in Deutschland
Wie jedes Großevent verursacht die Fußball EM 2024 erhebliche Mengen an CO2-Emissionen, fast eine halbe Millionen Tonnen nach einer Berechnung des Freiburger Öko-Instituts.
Die UEFA versucht diese durch eigene Maßnahmen zu reduzieren und hat unter dem Motto „United by Football – Together for Nature“ einen mit ca 7 Millionen Euro gefüllten Fonds für Klimaschutzprojekte eingerichtet. Deutsche Amateurvereine können sich noch bis zum 30. Juni um Fördermittel für eigene Klimaschutzprojekte wie die Installation von LED-Flutlichtern bewerben.
Mit der Kampagne der Generation Forest Stiftung profitieren dann auch Menschen im globalen Süden, die am meisten unter dem Klimawandel leiden. Und sie hinterlässt einen bleibenden Eindruck: Denn die Wälder werden – so die Ambition – für die Ewigkeit gepflanzt.
Fragen, Kritik, Anregungen? Schreibt uns!
Andreas Renner, Co-Founder GOOD: andreas@good-search.org