17 Ziele: Diese 9 österreichischen Startups fördern gesunde Ernährung und Tierwohl

© Nataliya Vaitkevich / Pexels

Egal ob pflanzenbasiertes Seafood aus dem 3D-Drucker oder Superfood von der Algenfarm nebenan – diese 9 Sozialunternehmen aus Österreich setzen sich erfolgreich für das SDG #2 – “Kein Hunger” und das SDG #15 – “Leben an Land” ein.

Hier stellen wir euch 9 besondere Sozialunternehmen aus Österreich vor, die sich mit ihrem Engagement erfolgreich für die SDGs “Kein Hunger” und “Leben an Land” einsetzen, die wichtige Bestandteile der 17 Ziele der internationalen Staatengemeinschaft sind. Dabei geht das Engagement der Unternehmen oftmals sogar über die beiden SDGs hinaus. Viele dieser österreichischen Gründer*innen sind überaus motiviert, sich auch anderen globalen Herausforderungen wie der Wiederherstellung von Ökosystemen unter Wasser (SDG #16) anzunehmen. Darüber hinaus wollen sie mit ihren Produkten nicht nur die Gesundheit und das Wohlergehen (SDG #3) fördern, sondern auch einen nachhaltigen Konsum (SDG #12) und Innovationen (SDG #9) stärken.

 

Alpengummi – Erdölfreies Kaugummi

Wusstest du, dass herkömmliches Kaugummi vornehmlich aus synthetischen Inhaltsstoffen und zudem biologisch schwer abbaubaren Zutaten besteht? Mit dem “Alpengummi” gibt es nun eine natürliche und umweltfreundliche Alternative aus Harz auf dem Markt. Mit ihrem Vorhaben tragen die beiden Gründerinnen außerdem aktiv dazu bei, die fast vergessene Handwerkstradition der Pecherei aus Niederösterreich, am Leben zu erhalten.

Revo Foods – Pflanzenbasiertes Seafood aus dem 3D-Drucker

Spätestens der letzte Netflix-Erfolg von “Seaspiracy” sollte bewussten Konsument*innen bildhaft verdeutlicht haben, was hinter den Kulissen von riesigen Fischereien alles so falsch läuft. Glücklicherweise gibt es nachhaltige und innovative Alternativen wie zum Beispiel “Revo Foods”. Das Wiener Unternehmen produziert pflanzenbasiertes Seafood aus dem 3D-Drucker, die die Struktur und Textur von herkömmlichen Fisch wunderbar nachahmen kann. Mit guten Inhaltsstoffen wie Erbsenprotein, Algenextrakten, pflanzlichen Ölen und Zitrusfasern schmecken die Produkte dabei zu 100 Prozent nach Ozean und sind dank Anreicherung mit Omega-3-Fettsäuren und anderen Vitaminen sogar gesünder als konventioneller Fisch.

Rebel Meat – Endlich weniger Fleisch essen

Das derzeit stark expandierende Unternehmen “Rebel Meat” aus Wien produziert Fleisch-Mischprodukte, die zur Hälfte aus bio-zertifiziertem Fleisch aus Österreich und zur Hälfte aus vegetarischen Zutaten wie Kräuterseitlingen und Karotten besteht. Getreu dem Motto “Weniger is(s)t mehr” wollen sie vor allem Konsument*innen erreichen, denen es noch schwer fällt, von heute auf morgen komplett auf Fleisch zu verzichten und dazu anregen, den eigenen Fleischkonsum zu überdenken und zu minimieren. Das Angebot reicht von Würstchen, Burger Patties bis hin zu Gehacktem. Viele Produkte sind bereits in namhaften Supermärkten und ausgewählten Restaurants erhältlich.

© Rebel Meat

Rebel Meat produziert Fleisch-Mischprodukte, die zur Hälfte aus bio-zertifiziertem Fleisch
aus Österreich und zur Hälfte aus vegetarischen Zutaten besteht.

 

Markta.at – Regionale Lebensmittel nach Hause liefern lassen

Markta.at” ist Österreichs erster digitaler Bauernmarkt, der dir regionale Köstlichkeiten von verschiedenen Klein- und Familienbetrieben ganz einfach vor die Haustür liefert. Mit ihrer Online-Plattform möchte die Gründerin das Bewusstsein und die Wertschätzung für regionale Produzent*innen und Produkte schaffen. Kund*innen können aus einem umfangreichen Vollsortiment aus hunderten regionalen und saisonalen Lebensmitteln sowie Haushaltswaren wählen. Aktuell befindet sich das Unternehmen, das 2018 gegründet wurde, in einer Finanzierungsrunde.

MyAcker – Ernte echtes Gemüse beim Online-Gemüsegarten

MyAcker” ist dein persönlicher Gemüsegarten aus dem Internet, bei dem du dein eigenes Bio-Gemüse digital pflanzen, hegen und pflegen kannst. Das Besondere: Der Gemüsegarten wird parallel zum digitalen Pendant auch in Realität angelegt, sodass du das Gemüse nach der Aufzucht auch in echt ernten kannst. Live-Daten vom Acker verraten dir per Smartphone, Tablet oder PC, was dein Gemüse gerade braucht und am Ende kannst du dich auf einen prall gefüllten Erntekorb freuen, der dir bis an die Haustür geliefert wird.

Inoqo – Den CO2-Fußabdruck des eigenen Einkaufs messen

Das Impact-Startup “Inoqo” aus Wien hat eine App entwickelt, die bewussten Konsument*innen dabei unterstützt, die richtige Kaufentscheidung für das Klima, die Gesellschaft und sich selbst zu treffen. Die App zeigt nicht nur den CO2-Fußabdruck des jeweiligen Einkaufs an, sondern trackt auch langfristig, wie groß der tatsächliche Impact durch nachhaltige Kaufentscheidungen wirklich ist. Für das weitere Wachstum sicherte sich das Startup erst kürzlich ein Investment in Höhe von zwei Millionen Euro.

© Markta.at

Martka.at ist Österreichs erster digitaler Bauernmarkt, der dir regionale Köstlichkeiten von
verschiedenen Klein- und Familienbetrieben ganz einfach vor die Haustür liefert.

Spirulix – Superfood von der österreichischen Algenfarm

Schon die Azteken schätzten die Heilkräfte von der nährstoffreichen Mikroalge Spirulina, die hauptsächlich in Mittelamerika, Südostasien, Afrika und Australien vorkommt. Und auch heute erfreut sich das Superfood immer größerer Beliebtheit. Das Unternehmen “Spirulix” bringt die Nährstoffbombe jetzt nach Österreich: Dank einer eigenen Algenfarm in Österreich gehören lange Transportwege dabei der Vergangenheit an. Das Unternehmen vertreibt das regionale Spirulina nicht nur als Nahrungsergänzungsmittel, sondern auch in Form von verschiedenen Spirulina-Snacks wie Müsli, Nougat und Cracker.

GemüseGepard – Regionaler Großeinkauf für die Gastroszene

Das Wiener Startup “GemüseGepard” ist ein digitaler Marktplatz für regionale Produkte aus der Landwirtschaft für die Gastronomie. So bestellen noch immer viele gastronomische Betriebe aus Bequemlichkeitsgründen beim Großhandel, wo sie ihre Bestellung mit wenigen Klicks zusammenstellen können, aber wo die Herkunft der einzelnen Produkte häufig nicht transparent aufgeschlüsselt ist. “GemüseGepard” möchte das mit ihrer Online-Plattform ändern und die zentrale Anlaufstelle für die Gastronomie werden. Mit einem eigenem Logistiksystem, das ohne Zwischenlagerung auskommt, werden die Produkte direkt in die Profi-Küchen geliefert – samt Zertifikat, dass die Rückverfolgbarkeit und den CO2-Ausstoß enthält. Das Jungunternehmen befindet sich aktuell in der Gründungsphase.

Evologic Technologies – Die Landwirtschaft mit nachhaltigem Glyphosat-Ersatz revolutionieren

Trotz seiner gesundheitsschädlichen Auswirkungen, gehört Glyphosat nach wie vor zum meistverkauften Unkrautvernichtungsmittel der Welt. Mit einem symbiotischen Pilz bietet “Evologic Technologies” dem Markt nun eine nachhaltige Alternative. Der symbiotische Pilz ist in der Lage den Ertrag von Ackerflächen auf natürliche und ökologisch nachhaltige Weise zu steigern. “Evologic Technologies”, ein Spin-Off der TU Wien, hat dazu ein kostengünstiges Verfahren zur Herstellung des Pilzes entwickelt, mit dem sie die globale Landwirtschaft revolutionieren wollen.

© Spirulix

Spirulix produziert auf einer eigenen Algenfarm in Österreich Spirulina her
und verarbeitet dieses in Snacks und anderen Lebensmitteln.

Die 17 globalen Ziele für nachhaltige Entwicklung, die Sustainable Development Goals (SDGs) sind ein Fahrplan für die Zukunft, den die Weltgemeinschaft 2015 beschlossen hat. Sie richten sich an alle: die Regierungen weltweit, aber auch die Zivilgesellschaft, die Privatwirtschaft und die Wissenschaft.

 

 

Ziel 2 – Kein Hunger

In ihrer Agenda 2030 hat die Staatengemeinschaft für das SDG #2 – “Kein Hunger” folgende Unterziele verankert:

  • Ausreichende Nahrungsmittelversorgung sicherstellen
  • Fehlernährung beenden
  • Landwirtschaftliche Produktivität verdoppeln
  • Nahrungsmittelproduktion nachhaltig und resilient gestalten
  • Genetische Vielfalt erhalten

Ziel 15 – Leben an Land

In ihrer Agenda 2030 hat die Staatengemeinschaft für das SDG # 15 – “Leben an Land” folgende Unterziele verankert:

  • Schutz und Wiederherstellung der Landökosysteme sowie die nachhaltige Nutzung fördern
  • Wälder nachhaltig bewirtschaften
  • Wüstenbildung bekämpfen
  • Bodendegradation beenden und umkehren 
  • Biologische Vielfalt erhalten

Dieser Beitrag ist Teil der Gexsi Österreich Blogserie und wird gefördert durch die Austrian Development Agency (ADA) aus Mitteln der Österreichischen Entwicklungszusammenarbeit.