Braunalgen – Fluch oder Segen?
Die in den tropischen und wärmeren Meeren beheimatete Sargassum Alge bzw. Tange sind an sich äusserst nützlich. Die meisten Arten siedeln festgewachsen vor den Küsten. Entlang der Küsten bilden sie Sargassum-„Wälder“ (Tangwald), die einen besonderen Lebensraum für kleine Krabben, Würmer und andere Meerestiere bieten. Zudem binden sie enorme Mengen an CO2, teilweise ein Vielfaches vergleichbarer terrestrischer Wälder. Die Meeresbiologin Franziska Elmer hat sie daher auch als die „Klimaaktivistinnen unter den Algen“ bezeichnet(1).
In den letzten zehn Jahren kam es jedoch zu einem vermehrten Auftreten der Sargassum-Tange im Atlantik. Das Vorkommen wurde zunehmend zu einer Plage, so dass einige Inseln sogar den Notstand ausriefen. Zeitweise reichte der von Forschern als „Großer Atlantischer Sargassum-Gürtel“ bezeichnete Braunalgenteppich von von Westafrika bis in die Karibik und bestand aus schätzungsweise 20 Millionen Tonnen Tang. Als Ursache werden Überdüngung und Abholzen der Amazonas-Regenwälder vermutet. Neben den negativen Effekten für vom Tourismus abhängige Inselwelten kann das überbordende Algenwachstum zu Todeszonen führen, in denen keine Pflanzen oder Tiere mehr leben.
»From Sea to Soil« – Upcycling überschüssiger Algen zu Biodünger
Ein Team der verschiedenen Universitäten Münchens hat im Rahmen des Enactus Netzwerkes jetzt eine Idee entwickelt und erfolgreich pilotiert, wie die Situation positiv aufgelöst werden kann.
Die überschüssigen Algen werden eingesammelt und über ein spezielles Verfahren zu einem flüssigen Biostimulant aufbereitet, der in der organischen Landwirtschaft zum Einsatz kommt. Das Team kooperiert dabei mit dem MIT Startup SOS Carbon, das Techniken entwickelt, um die Sargassum Alge einzusammeln und als CO2 Speicher zu aktivieren.
Das Pilotprojekt wird aktuell auf der Dominikanischen Republik umgesetzt. Der Bio-Dünger soll vorrangig lokal eingesetzt werden und Kleinbauern und lokalen Kooperativen eine effektive und kostengünstige Alternative bzw. Ergänzung zu anderen Düngern bieten.
Quellen: (1) https://www.mynewsdesk.com/uk/educcateglobal/pressreleases/sargassum-the-climate-activist-under-the-algae-3084558 sowie (2) https://de.wikipedia.org/wiki/Golftange
Wie SeaSoilution genau funktioniert, zeigt das Video:
SeaSoilutions Beitrag zu den 17 Zielen
Leben unter Wasser
Seasoilution beseitigt Algen in flachen Gewässern, wo sie überhand nehmen und Schaden anrichten.
Leben an Land
Seasoilution arbeitet mit natürlichen Rohstoffen, um einen Bio-Stimulans für die organische Landwirtschaft herzustellen..
Kein Hunger
Verbesserte Agrarproduktion für Kleinbauern in Küstenregionen
Maßnahmen zum Klimaschutz
Seasoilution entwickelt Lösungen, um den in der Sargassum Alge gebundenen Kohlenstoff längerfristig zu binden.
Nachhaltige/r Konsum und Produktion
Der lokale hergestellte Biostimulant hilft den Einsatz chemischer Dünger zu reduzieren.
Projektbewertung
Die vollständige Projektbewertung kannst du hier anschauen:
Bilder
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